Drohne greift Hubschrauber an

Der Ukraine-Konflikt offenbart das Gefahrenpotenzial von Drohnen für bemannte Luftfahrt

Am 10. August kursiert eine Videoaufnahme im Internet, das den videobestätigten Angriff einer ukrainischen Drohne auf einen Militärhubschrauber vom Typ Mil Mi-8 zeigt. Das mutmaßlich mit einem Wirkmittel bewaffnete UAS nähert sich dem Hubschrauber seitlich von rechts. Der Geschwindigkeit nach zu urteilen hat die Drohne keine Mühe, den Hubschrauber anzusteuern.

Kurz vor dem offenbar mit dem geflogenen Manöver beabsichtigten Einschlag im Heckrotor des Helikopters endet die Aufnahme abrupt. Es ist davon auszugehen, dass die Drohne das Missionsziel erreicht hat.

Dieser Videobeweis stellt nicht nur eine neue Eskalationsstufe des Ukraine-Konflikts dar. Insbesondere zeigt es eindrücklich, wie vor allem in der zivilen Welt nach wie vor viel zu abstrakt und distanziert über die Gefahr unkooperativer UAS für die bemannte Luftfahrt argumentiert wird. Auch ohne eine Art Bewaffnung hätte die sich auf diese Weise schnell annähernde Drohne jeden anderen Hubschrauber zu Boden gebracht. Eine Überlebenschance für die Besatzung dürfte nur mit wenigen Prozent anzusetzen sein.

Ein ebenso immer häufiger diskutierter Fakt ist die Tatsache, dass das Aufwand-Sachschaden-Gefälle zwischen bemannter und unbemannter Luftfahrt in erheblichem Maße zu Ungunsten der bemannten Luftfahrt steht. In der vorliegenden Situation verursachen zirka 1.000 US-Doller (Drohne) einen über 15 Millionen US-Dollar Sachschaden (Hubschrauber). Ein solcher Vorfall würde in der zivilen Welt sogar überwahrscheinlich ohne Ermittlung und Belangung eines Verursachers enden.

Das CLEARDRONE-System ist an Bord von Luftfahrzeugen in der Lage, frühzeitig vor Drohnen zu warnen. Zudem erfasst es die Signale der zugehörigen Fernsteuerung am Boden.